Was bedeutet Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein eigenständiges, wissenschaftliches Heilverfahren im Gesundheitsbereich zur Behandlung von psychisch, psychosozial, psychosomatisch bedingter Leidenszustände mit dem Ziel, seelisches Leid zu heilen oder zu lindern, Lebenskrisen zu bewältigen, belastende Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern sowie persönliche Entwicklung und Wachstum zu fördern. Die wichtigste Komponente der Psychotherapie ist die Motivation – und der Wunsch zur Verbesserung der Lebensumstände.

Die psychotherapeutische Berufstätigkeit ist in Österreich seit dem Jahr 1991 gesetzlich verankert und mit 01.01.2025 im "Psychotherapiegesetz 2024" neu geregelt.

Wann ist Psychotherapie notwendig und sinnvoll?

Eine psychotherapeutische Behandlung kann der persönlichen Entfaltung dienen, bei der Bewältigung von Krisen helfen und ist jedenfalls dann indiziert, wenn seelische Leidenszustände und Probleme nicht mehr alleine bewältigt werden können, wie z.B.:

  • belastenden Lebenssituationen und Lebenskrisen wie Trennungen, schwere oder chronische Erkrankungen, der Verlust eines geliebten Menschen oder auch des Arbeitsplatzes
  • wenn Sie sich selbst besser kennen lernen und Ihre Fähigkeiten besser ausschöpfen wollen
  • wenn Sie an Depressionen leiden, sich lustlos, erschöpft und ständig überfordert fühlen oder Probleme beim Ein- und Durchschlafen haben
  • wenn Sie unter Ängsten leiden, die Ihre Lebensqualität einschränken
  • bei Süchten und Abhängigkeiten von Alkohol, Drogen, Essen, Sex, Spiel
  • bei immer wiederkehrenden, zwanghaften Gedanken, Handlungen oder Verhaltensweisen 
  • wenn Sie an Veränderungen in Ihrem Leben arbeiten oder sich neu orientieren wollen
  • Paar- & Familienbeziehungen.


Existenzanalyse 

Die von mir verwendete psychotherapeutische Methode ist die Existenzanalyse, welche zu den Humanistischen Therapien zählt. Dabei geht es darum, Menschen darin zu unterstützen, ein Leben zu führen, das ihrem eigenen Wesen entspricht. Sie werden gefördert, trotz der derzeitigen Umstände, das eigene Leben mit Entschiedenheit zu gestalten. Die Existenzanalyse regt zum Dialog mit sich selbst und mit der Welt, in der die Person steht, an. Dabei tauchen Lebensfragen auf, die nach einer authentischen Antwort verlangen:  

Wo bin ich sicher?  

Was macht mich lebendig? 

Wer bin ich? 

Wodurch wird mein Leben sinnvoll?  


Die Wurzeln der Existenzanalyse liegen in der Logotherapie, die als 3. Wiener Schule vom Psychologen und Psychiater Viktor E. Frankl begründet wurde. Sie ist eine spezifische Beratungsform sowie wesentlicher Teil der Existenzanalyse. Die persönliche Sinnfindung des Klienten liegen im Fokus und eine erfüllende Lebensführung ist das Ziel. Ausgehend davon hat der Arzt und Psychotherapeut Alfried Längle den Ansatz aufgebaut und erweitert. Es wurde eine Therapieform entwickelte, bei der der Mensch als körperliche, seelische und geistige Einheit ins Zentrum der Behandlung gestellt wird. Den Kern bilden die persönlichen Erfahrungen und die Bedingungen, welche in der eigenen Lebenswelt vorgefunden werden.


Die heutige Definition von Existenzanalyse lautet folgendermaßen: Existenzanalyse ist eine phänomenologisch-personale Psychotherapie mit dem Ziel, der Person 

zu einem (geistig-emotional) freien Erleben,

zu authentischen Stellungnahmen und

zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit sich selbst und mit ihrer Welt zu verhelfen. 


Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (GLE).   

Die „Existenzanalyse“ ist eine vom österreichischen Bundesministerium für Gesundheit (BMfGJF) BMG anerkannte eigenständige psychotherapeutische Methode